Strände, Tempel und jede Menge Masala

Endlich habe ich ein Verbindungskabel gefunden, mit dem ich meinen Fotoapparat auch mit einem Computer verbinden kann. Meines muss wohl noch daheim auf dem Schreibtisch liegen ...

Nach einem problemlosen Flug bin ich samt Gepaeck gut in Goa gelandet und bin noch am Abend bei warmen 30 Grad in das Arabische Meer gesprungen. Am naechsten Tag habe ich mich per Taxi auf die Spuren der Portugisen in Goa gemacht und drei mehr oder weniger heruntergekommenene Villen aus dem 17 Jahrhundert besucht, die mittlerweiele wieder mitten im Dschungel liegen. Immerhin werden sie noch von den Nachfahren in der 19. Generation bewohnt und man wird freundlich durchgefuehrt und bekommt sogar die alten Geheimgaenge gezeigt, die zur Flucht vor den revoltierenden Platagenarbeitern gegraben wurden. Ausserdem finden sich noch so interessante Andenken wie Bayrische Holzbierkruege und Berliener Sprudelflaschen aus dem 19. Jahrhundert. Den Abend habe ich dann wieder am Strand in Benaulim verbarcht, bevor es am naechsten Morgen ganz frueh nach Hampi weiterging.

Die Tempelstadt Hampi, oder Vijayanagara wie sie frueher hiess, ist das weitlaufigste Unesco Welterbe mit ca 3600 Tempeln und Palastgebauden aus der Zeit um 1500. Gigantische, runde Felsbrocken in der gesamten Gegend und wirken wie von Riesen zufaellig verstreut. Teilweise in unglaublichen Stapelung, die aussehen, als ob die Schwerkraft hier ausser Kraft gesetzt ist. Und wenn man darin herumklettert fuehlt man sich wie eine Ameise im Vergleich zu diesen gewaltigen Felsbrocken. Drei Tage habe ich versucht, moeglichst viel zu sehen, aber wie schon vom Reisefuehrer angekuendigt: selbst in drei Monaten ware noch kein Ende in Sicht. Die Hauptattraktionen waren jedenfalls der bekannte Steinwagen, der Affentempel auf der anderen Seite des Flusses, die spaktakulaeren Sonnenuntergaenge, die Mopedfahrt mit zwei kleinen indischen Jungs als Guides hintendrauf zu einem abgelegenen See, die Segnung durch den Tempelelefant Laxmi (traditionell durch Ruesselauflegen) und natuerlich das indische Essen: Dosas, Samosas, Pakoras, Biryanis, Sizzlers, Lassis und natuerlich Masala Chai zum Fruehstueck! Am Samstag morgen geht es wieder zurueck ans Meer. Meine Backpackerbekannschaft Malte, mit dem ich zusammen Hampi erkundet habe hat mich ueberzeugt mit ihm noch fuer drei Tage nach Gokarna zufahren. Auf gehts mit den indischen local buses ...

 

Ein Mordsspass sich mit unglaublich klapprigen Bussen durch wilde Strasse quer durch Karnataka zu schlagen. Immerhin wussten wir, wo wir wieder aussteigen mussten. Die Haltestelle hatte zuerst so ein Zeichen, das aussieht wie eine Brezel, dann eines was aussieht wie ein Ohrring und als letztes eines, das aussieht wie eine Waescheklammer. Gut, dass diese Station auch gleichzeitig die Endstation war: Gokarna Gokarna ist heute das, was Goa vor einigen Jahren noch war. Eine Ansammlung von Blockhuetten an einsamen Straenden, ein paar Aussteiger, die hier fuer Monate oder auch Jahre bleiben, einfaches Essen mit frischem Fisch und viel Sonne und warmes Meer. Untergekommen sind wir am Om-Beach und lassen uns seit zwei Tagen die Sonne auf den Buckel brennen.

 

Morgen geht's fuer mich dann wieder nach Goa zurueck von wo ich dann am Mittwoch morgen nach Mumbai fliege, um dort die Josi vom Flughafen abzuholen. Dann steht eine Woche mit Mumbai, Kleiderkaufen und einer indischen Hochzeit an ...

 

Viele Gruesse aus dem Strandparadies,

Anselm