Auf Sari-Safari in Mumbai

In Indien passiert einfach zu viel! Seit gut 10 Tagen sind wir beide jetzt schon zusammen unterwegs und sind noch nicht einmal zum Schreiben gekommen. Doch das soll sich jetzt aendern...

Am 12. Dezember haben wir uns beide in Mumbai am Flughafen (ohne Handy!) getroffen. Josi aus Muenchen/Istanbul und Anselm aus Goa. Kurz darauf haben wir uns erstmals in das unglaubliche Auto- und Rikschachaos von Mumbai gestuerzt und sind zu unserem Hotel Residency im suedlichen Stadtteil Fort gefahren. Nachdem Jetlag und Reisemuedigkeit ausgeschlafen waren, haben wir uns am spaeten Nachmittag auf zum Gateway of India gemacht, wo wir verrueckt leuchtende Kutschen, unzaehlige Postkartenverkaeufer und das geschichtstraechtige Taj Palace Hotel bestaunt haben.

Am naechsten Tag ging es los mit Victoria Station (Chhatrapati Shivaji Terminus‎) und der Sir JJ School of Art. Danach starteten wir die Sari-Suche im Durcheinander des Crawford Markets, wo es leichter war eine Million Saris zu finden, als sich fuer einen zu entscheiden. Voellig ueberfordert sind wir anschliessend im Geschaeft 'Roopam' gestrandet und wurden direkt von Jay empfangen, einem Verkaeufer-Ass, den man sich wie eine Mischung aus GNTM-Bruce und Jorge vorstellen muss. Er schaffte fuer uns und die anderen Muenchner eine Insel der Ruhe fuer die naechsten vier Tage inclusive Chai, guter Unterhaltung, Modetipps und Sandwiches im Mumbaier Getuemmel.

 

Am 14. Dezember kamen sieben weitere Muenchner Freunde vom MPI in Mumbai an und wir zogen mit ihnen zusammen um in das etwas WG-maessige 'Traveller's Inn'. Danach ging es nach einigen Irrwegen ueber den Crawford Market wieder zu Jay ins Roopam, wo die Jungs traditionell mit Muck-Schuhen, Schal (Dupatta) und Churida-Kurta ausgestattet wurden. Ausserdem standen an dem Tag zwei wunderbare Restaurants auf dem Programm: eine vegetarische Schnellkueche (Josis Freude ist unverkennbar, siehe Foto) und das stilechte Cafe Leopold.

 

Am 15. Dezember ging es mit zwei absoluten Highlights weiter: Die Maedels konnten ihre massgeschneiderten Saris im Roopam in Empfang nehmen und was waere Bombay ohne Bollywood und Bollywood ohne Amir Khan - und Amir Khan ohne seine legendaeren Filme. Also schauten wir uns im altehrwuehrdigen 'Regal Kino' seinen neuesten Film 'Talaash' an, von dem wir kein Wort verstanden, auf die Sing- und Tanzeinlagen vergeblich warteten, aber einen unterhaltsamen und spannungsreichen Film trotzdem sehr geniessen konnten.

 

Bevor wir am 16. Dezember mit dem Nachtzug nach Ahmedabad weiterzogen, haben wir noch Jugendlichen im Maiden Oval-Park beim Cricketspielen zugeschaut und ausserdem eine dreistuendige Tour durch einen der groessten Slums Asiens 'Dharavi' gemacht. Auf nur 1.75 Quadratkilometern leben und arbeiten hier ca. 1 Million  Menschen. Ganz anders als wir erwarteten, zeigte uns die ausgezeichnete Fuehrung von der NGO 'Real Life' einige Handwerksbetriebe, Sozialeinrichtungen und eine Musterwohnung, um diese sehr fremde Welt besser zu verstehen. Mit diesen Eindruecken im Kopf machten wir es uns um 11 Uhr abends zu neunt im Nachtzug bequem und fuhren Richtung Gandhinagar. Auf zur Hochzeit von Latika und Julian!